Der Fachkräftemangel macht auch vor den TierärtztInnen nicht halt. Jedoch sind es nicht nur die KollegInnen in der Praxis, die unter dem steigenden Anforderungen des Berufes leiden. Eine Studie aus dem Jahre 2022 kommt zu dem Ergebnis, dass auf der Grundlage von 913 befragten StudentInnen der Tiermedizin für diese ein 22,1-fach grössseres Risiko für Depression, ein 4-fach höheres Risiko für die Äusserung vo Selbstmordgedanken und ein 4,2-fach erhöhtes Suizidrisiko im Vergleich zu derselben Altersgruppe der Allgemeinbevölkerung in Deutschland haben. Die hohe Bereitschaft Hilfe zu leisten führt in den medizinischen Berufen häufig dazu, sich früher oder später selber nicht mehr helfen zu können. 2021 initiierte die American Animal Health Association AAHA aus diesem Grund eine Initiative zur Unterstützung von tiermedizinischem Personal. Zentrale Themen: Erkennen von Symptomen klinischer Depressionen, Angstzuständen und Selbstmordgedanken – sowohl bei sich selbst als auch bei ihren Kollegen. Kommunikation. Mitleidsmüdigkeit und Burnout, Panikattacken. Prokrastination und Perfektionismus. Schuldgefühle. Geliebte und Familie. Traumatische Situationen am Arbeitsplatz. Imposter-Syndrom.
Auch ein (Tier-)arzt braucht manchmal Hilfe.