Zur Zeit gibt es unter Wissenschaftlern einen heftig ausgetragenen offenen Diskurs über die Frage, wie stark die Serotonin-Konzentration zwischen zwei Nervenzellen tatsächlich eine Depression beeinflusst. Diese Fragestellung ist von äusserster Relevanz – schliesslich basieren die meisten in Deutschland verschriebenen Antidepressiva auf sogenannten SSRI (selektive Serotonin-Aufnahme-Hemmer). Unter diese Medikamentenklasse fallen auch die drei am häufigsten gegen Depression verordneten Pillen Citalopram, Escitalopram und Sertralin. Diese Medikamente erhöhen die freie Serotonin-Konzentration im synaptischen Spalt und solle so die Depression bekämpfen.
Nun hat eine Aufsehen erregende Übersichtsarbeit einen Zusammenhang zwischen dem Dopaminhaushalt und einer Depression gänzlich in Frage gestellt. Sämtliche gemessene Effekte überstiegen nicht den (durchaus hilfreichen) Placebo-Effekt. Von anderer Forscher-Seite werden wiederum dieser Übersichtsarbeit schwere handwerkliche Fehler vorgeworfen. Zur Zeit steht es Unentschieden im Wettstreit der Forschenden.